Über den gelungenen Projektstart freuen sich Vertreter von Stadt, Investor, Ingenieurbüro und Kita (v.l.): Hubert Betten, Ewald Wenge, Fabian Winkler, Marc Baumann, Stefanie Luse, Peter Weiken, Christoph Sender, Lutz Remmert, Stefanie Schmidt und Anja Nicolin.

Nur noch die Kinder fehlen: Kita-Leiterin Stefanie Schmidt zeigt mit (v.r.) Lara Schmidt, Melanie Wienecke, Heike Koke und Lisa Marie Pankoke einen Gruppenraum.

Das ehemalige Schwesternheim „Haus Maria vom Stein“ von oben.

Etappenziel für Generationenpark erreicht

Pünktlich ist der Umbau im Haus Maria am Schneringer Berg vollendet: Am Montag zieht hier der Kindergarten St. Josef ein. Mit zwei Standorten macht ihn das zur größten Kita im Stadtgebiet. Zugleich verrieten die Investoren mehr zu ihren Plänen für einen Generationenpark in der ehemaligen ZUE.

Rüthen – Einst nutzten die Vinzentinerinnen das Erdgeschoss im roten Backsteinhaus am Westende für Zusammenkünfte und zur Einkehr. Danach wurde es zum Teil der Flüchtlingsunterkunft. Daran erinnert kaum noch etwas: Im Innern sind die hellen, kinderfreundlichen Räume einer Kita entstanden. Quetschschutz an den Türen, Splitterschutzfolien an den Scheiben, eine eingezäunte Außenanlage, neue Gruppen- und Nebenräume, Wände, Bodenbeläge, Elektronik, Küche und kindgerechte Sanitäranlagen mit Wasserversorgung nach neuesten hygienischen Standards, zählt Christoph Sender auf. Der Ingenieur aus Paderborn ist für die Projektsteuerung zuständig. Nur ein Tor und Spielgeräte für den Außenbereich fehlen noch. Auf großzügigen 370 Quadratmetern werden am Montag nach der Kita-Sommerpause zwei Gruppen einziehen – und damit auch gleich die neuen Möbel einweihen.

Die 30 Kinder werden nach ihrem Alter von unter oder über drei Jahren auf die beiden Gruppen verteilt.

Mit seinem zweiten Standort an der Windpothstraße betreut der Josefskindergarten künftig 100 Kinder, was ihn auch kreisweit zu einer der größten Einrichtungen macht. Und die Nachfrage reißt nicht ab, wie Leiterin Stefanie Schmidt beim Termin der Übergabe erläuterte.

Viele Zuzüge und erhöhter Bedarf im Bereich unter drei Jahren machen es möglich, dass sich der neue Kita-Standort zum August 2022 auf gleich vier Gruppen erweitert.

Denn dann soll bekanntlich in völlig neugebaute Gebäudeteile im östlichen Bereich des „Generationenparks“ umgezogen werden.

Hier sind derzeit schon Bagger fleißig bei der Arbeit. Freilich nur mit Vorarbeiten, wie Marc Baumann von der Bielefelder Investoren-Gesellschaft First Retail betont. Mit der nötigen Baugenehmigung rechnet er in den kommenden acht Wochen.

Dann geht es los: In den nächsten 16 bis 18 Monaten sollen ein stationäres Pflegeheim, eine Tagespflege, barrierefreie Wohnungen, ein Café und ein hausinternes Restaurant entstehen. Die Convivo-Unternehmensgruppe aus Bremen wird die restlichen Gebäudeteile bis auf die Kita anmieten. Das Unternehmen betreibt sogenannte „Convivo-Parks“ mit verschiedensten Pflege- und Wohnangeboten in ganz Deutschland.

Das Schwimmbad der Vinzentinerinnen wird zum Bewegungsbad, das auch vom Kindergarten mitgenutzt werden kann. Praktisch: Eine der neuen Erzieherinnen ist bereits ausgebildete Rettungsschwimmerin. Überhaupt hatte die katholische Kita-GmbH keine Mühe, zehn Mitarbeiter für den neuen Standort zu gewinnen: „Die Kombi aus Jung und Alt ist sehr interessant für unser neues Personal. Alle sind hochmotiviert“, sagt Regionalleiterin Anja Nicolin. Und die Kinder? „Für die ist das ein Traum: Sie können beim Baggerfahren zusehen.“

Physiotherapie und Hausarzt im Gespräch

Wenn die Kita dann im August 2022 in die neuen Räumlichkeiten umzieht, werden die 370Quadratmeter im Erdgeschoss des „Haus Maria“ frei für neue Projekte. Aktuell laufen Gespräche mit einem Allgemeinmediziner und einer Physiotherapie, verrät Marc Baumann. Wer letztendlich einzieht, ist noch nicht sicher. In den oberen Geschossen sollen Seniorenwohnungen entstehen.

Als „einfach nur brillant“ lobte Rüthens Bürgermeister Peter Weiken beim Übergabetermin die Pläne. Dass in drei Monaten eine Kita realisiert wurde und damit alle Versprechen gehalten wurden, sei ein gutes Vorzeichen für die weitere Zusammenarbeit. Der Kita-Start sei ein Etappenziel, dem seniorengerechte Einrichtungen folgen werden. Hierfür gebe es bereits großes Interesse.

Birte Schönhense, „Der Patriot“, Redaktion Rüthen

Dieser Artikel wurde von Frau Birte Schönhense am 13. August 2021 veröffentlicht. Vielen Dank für die freundliche Unterstützung.