Herzlich Willkommen: Einladend und informativ zeigt sich das nagelneue Foyer des Kindergartens St. Josef. Hier fand am 01. Dezember der Empfang der Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Soziales und Sport statt. Bei Speis und Trank standen der Bauherr, die Bauleitung sowie Vertreter des Betreibers, der Convivo-Gruppe, Rede und Antwort.

Ingenieur Christoph Sender (r.) berichtete über den aktuellen Stand der Bauarbeiten an der Seniorenresidenz.

Wo die großen Handwerker schon abgezogen sind, können die kleinen jetzt hämmern, spielen und toben, was das Zeug hält: In den neuen Räumen des St. Josef Kindergartens im Haus Maria vom Stein.

„Ein schönes Miteinander kann entstehen.“

Als Rüthens „Leuchtturmprojekt“ betitelte Annette Herbst-Köller, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Soziales und Sport, die Entstehung des Mehrgenerationenparks im Haus Maria vom Stein. In ihrer jüngsten Sitzung besichtigten die Ausschussmitglieder die Baustelle, um sich über den aktuellen Stand zu informieren. Während der Kindergarten schon eingezogen ist, befindet die Seniorenresidenz sich noch im Rohbau.

Rüthen – Als riesiger Rohbau an der Schneringer Straße zeigt sich derzeit das ehemalige Schwesternheim Haus Maria vom Stein. Auf rund 12.000 Quadratmetern Nutzfläche (8.500 qm Bestandsfläche plus 4.000 qm Neubau) entsteht dort ein Generationenquartier mit vielfältigem Angebot für Jung und Alt. Bauzäune markieren den Weg zum Eingang. Sperrholzplatten und 17 Stufen einer Gittertreppe an der nackten Fassade herunter führen in das Gebäude.

St. Josef Kindergarten

Im Erdgeschoss des Haus Maria vom Stein eröffnet sich der Blick auf die neuen Räumlichkeiten des St. Josef Kindergartens. Vier Gruppen mit 75 Kindern konnten dort am 1. Dezember in Betrieb genommen werden. Zusammen mit den zwei Gruppen im Bestandsgebäude umfasst der Kindergarten nun 120 Plätze.

Gut 900 Quadratmeter stehen den Kindern und ihren Erzieherinnen zur Verfügung. In Form eines Ts erstreckt sich die Fläche des Kindergartens. „In jedem Flügel gibt es zwei Gruppen sowie jeweils zwei Gruppennebenräume“, erklärt Ingenieur Christoph Sender den Grundriss. In den Ruheräumen, die mit je sechs kleinen Bettchen ausgestattet sind, ist das Licht dimmbar, „damit die Kinder nach dem Aufwachen nicht direkt Flutlicht im Gesicht haben.“

Neben einem großen Personalbereich gibt es auch eine Mensa, einen Mehrzweckraum und einen Flurspielplatz. „Hier ist alles sehr großzügig geschnitten. Vergleichbare Kitas sind um die 300 Quadratmeter kleiner“, sagte Sender.

Zudem stehe der St. Josef Kindergarten auf der Warteliste zur Zertifizierung als Familienzentrum. Acht Inklusionskinder werden momentan dort betreut, künftig können es deutlich mehr sein, teilte Anja Nicolin, Bereichsleitung der Katholischen Kindertageseinrichtungen Hellweg, mit. Auch Mitarbeiter mit Handicap sollen langfristig eingestellt werden. „Zusammen mit den älteren Menschen kann hier ein schönes Miteinander entstehen“ war Herbst-Köller der Meinung.

„Der Außenbereich mit Spielplatz soll ab März angegangen werden“, berichtete die Leiterin des Kindergartens Stefanie Schmidt. Viele Spielgeräte seien schon da, die im Frühjahr ihren Platz finden sollen. Durch Heckenbepflanzung wird der Spielplatz in einen U3- und einen Ü3-Bereich unterteilt. Die große Besonderheit auf dem Außengelände: Eine Bobby-car-Straße, die entlang der Gruppenräume führt.

Bisher nutzt der Kindergarten die Spielgeräte an der Stadtmauer gegenüber. „Das ist auch der Grund, warum der Spielplatz dort jetzt eingezäunt ist. Damit die Kinder sicher spielen können“, betonte Beigeordneter Hubert Betten.

Seniorenresidenz

Der Altbau ist entkernt, die Mauern des Neubaus stehen und im Inneren des Gebäudes lässt sich teilweise schon die Aufteilung der ersten Zimmer der Seniorenresidenz erkennen. Am 15. Dezember soll es zum Rohbauabschluss kommen, gab Sender bekannt. Ende 2023 sollen alle weiteren Arbeiten verrichtet sein, sodass Das Haus im ersten Quartal 2024 bezugsfertig ist.

Mit Blockheizkraftwerken, riesigen Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen auf dem Dach kann eine fast autarke Stromversorgung gewährleistet werden. Die Gesamtinvestitionssumme beträgt rund 20 Millionen Euro.

80 stationäre Pflegeplätze, 29 barrierefreie Wohnungen, eine Tagespflege mit 20 Plätzen sowie einen ambulanten Pflegedienst soll es künftig im Haus Maria vom Stein geben. „Kulinarisch abgerundet wird das Angebot durch ein im Gebäude befindliches Restaurant sowie ein Begegnungscafé mit großzügigem Dachgarten.“, schreibt der Betreiber, die Convivo-Gruppe, in einer Pressemitteilung. Ein Alleinstellungsmerkmal stellt die Wiedereinbindung des im Objekt befindlichen Schwimmbades dar, welches ebenfalls im therapeutischen Kontext für etwa Wassergymnastik genutzt werden kann, heißt es weiter. Im halböffentlichen Bereich soll es u.a. „einen Kiosk, einen Masseur, einen Friseur und die Möglichkeit zur Fußpflege geben“, erklärte Immobilienmanager Harry Ragowski.

„Wann können sich interessierte ältere Menschen melden?“, erkundigte sich Johannes Erling (SPD). Es wird Tage der offenen Tür geben, an denen Musterzimmer besichtigt werden könne und Ansprechpartner zur Verfügung stehen, lautete die Antwort. Zu den Preisen für die Zimmer oder Wohnungen konnten noch keine genauen Angaben gemacht werden.

Sarah Bsdurek, „Der Patriot“, Lokalredaktion Rüthen | Fotos: © First Retail Marketing

Dieser Artikel wurde von Frau Sarah Bsdurek (Autorin) am 06. Dezember 2022 veröffentlicht. Vielen Dank für die freundliche Unterstützung.