So soll er aussehen, der Neubau der Kita „Löwenherz“ in Beelen. In den kommenden zwei Wochen rollen nach Angaben des Bielefelder Investors die Bagger an. Bezugsfertig soll die Kindertagesstätte im August 2022 sein.
Insgesamt können 55 Kinder in drei Gruppe betreut werden. Das Gruppenmodell verändert sich – es wird aufgrund des steigenden Bedarfs mehr Plätze für unter Dreijährige geben.
Die Bagger rollen in den kommenden 14 Tagen an
Die Kinder der 2019 eröffneten Kindertagesstätte „Löwenherz“ sind in Containern untergebracht. Das soll bald ein Ende haben – genauer gesagt zum nächsten Kindergartenjahr im August 2022. Auf der Rasenfläche neben der Beelener Grundschule entsteht ein Neubau der Kita („ Die Glocke“ berichtete am 22. Juli). Die Bauzäune stehen seither, die Bagger sind jedoch nicht angerückt. Wie ist der aktuelle Stand der Planung?
Beelen – „Der Investor hat eine Teilbaugenehmigung erhalten und kann in den kommenden Wochen loslegen“, sagt Mark Wisniewski, Leiter des Bauamts der Gemeinde Beelen. Da die Bauplanung mit dem ersten Investor nicht voranschritt, hatte die Gemeinde das Grundstück an die Firma „First Retail“ aus Bielefeld verkauft, die das Projekt vorantreibt und auf die Entwicklung von Sozialimmobilien spezialisiert ist.
„Die Bagger rollen voraussichtlich innerhalb der kommenden 14 Tage für die ersten Tiefbauarbeiten an, die wir gemäß Teilbaugenehmigung durchführen können“, konkretisiert Marc Baumann, geschäftsführender Gesellschafter der Firma First Retail, auf Anfrage der „Glocke“. Derzeit befinde man sich in enger Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde und erarbeite die Ausführungsplanunterlagen für den Hochbau und die technischen Gewerke. „Geplant ist, bis zum Ende des Jahres die Bodenplatte erstellt zu haben und die Produktion des Holzrahmenbaus abzuschließen. Je nachdem, wie das Wetter mitspielt, können wir gegebenenfalls auch schon weiter sein.“ Wisniewski ergänzt: „Wir versuchen, all die Arbeiten durchzuführen, die in diesem Jahr noch möglich sind. Das ist aber wetterabhängig.“
Bezugsfertig soll die Kita zum 1. August 2022 sein, bestätigt Baumann. Im Juli diesen Jahres war von zwei Millionen Euro Baukosten die Rede. Ob es bei dieser Summe bleibt – auch aufgrund gestiegener Baupreise und einem Mangel an Baumaterialien – lässt sich laut Baumann aktuell noch nicht abschätzen. „Die wesentlichen Gewerke von uns wurden aber bereits vorverhandelt. Eine Kostenanpassung hat jedoch keinen Einfluss auf die Fertigstellung beziehungsweise auf die zahlende Miete der Kita“, versichert Baumann. Einem solchen Risiko sei die Projektentwicklungsgesellschaft täglich ausgesetzt.
Die Kita „Löwenherz“ in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes soll für drei Gruppen ausgelegt werden. Insgesamt können 55 Kinder betreut werden.
Mehr U3-Plätze
Das sind genauso viele Kitaplätze, wie derzeit in den Container-Modulen an der anderen Seite neben der Schule. Die Kita „Löwenherz“ ist 2019 zunächst mit zwei Gruppen gestartet, aber aufgrund des Bedarfs um 20 Plätze und somit auf drei Gruppen erweitert worden.
Im Neubau der Kita werden die Gruppenformen aber anders aufgeteilt. „Derzeit gibt es in der Kita Löwenherz 45 Plätze für Kinder, die älter als drei Jahre sind, und zehn für Jüngere. In den neuen Räumlichkeiten wird es mehr Plätze für unter Dreijährige geben, da der Bedarf steigt“ , erklärt Frank Peters vom zuständigen Amt für Kinder, Jugendliche und Familien des Kreises Warendorf.
Konkret bedeutet das: Es wird sechs zusätzliche Kitaplätze für die ganz Kleinen und entsprechend weniger für die Mädchen und Jungen, die älter als drei Jahre alt sind, geben.
Insgesamt kann die Gemeinde Beelen 268 Kitaplätze anbieten – 57 für U3- und 211 für Ü3-Kinder. Hinzu kommen die Angebote der Tagespflege. „Defakto gibt es in Beelen genügend Plätze. Der Bedarf konnte bedient werden“, sagt Peters. Die Versorgungsquote in Beelen liegt – Stand 1. August – inklusive der 14 Tagespflege-Stellen bei 46,45 Prozent. „Die Nachfrage entspricht der Versorgungsquote. Es ist ein dynamischer Prozess.“ Dennoch müssten auch mal Familien auf einen Platz warten.
Dieser Artikel wurde von Frau Greta Haberstroh am 20. Oktober 2021 in der Lokalzeitung „Die Glocke“ veröffentlicht.